Unsere Kulturdenkmäler
Franz Senn
Franz Senn (* 19. März 1831 in Unterlängenfeld; † 31. Jänner 1884 in Neustift im Stubaital) war ein österreichischer Priester und Alpinist. Er war 1869 einer der Begründer des Deutschen Alpenvereins und wird auch der Gletscherpfarrer genannt.
Leben: Franz Senn, einer Ötztaler Bauernfamilie entstammend, studierte nach dem Besuch des Jesuitengymnasiums in Innsbruck (bis 1851) zunächst vier Semester Philosophie in Innsbruck und München, danach Theologie am Priesterseminar in Brixen. 1856 empfing er die Priesterweihe. Seine Wirkungsstätten waren nach Jahren als Kooperator in Zams, Serfaus und Landeck von 1860 an das von Gletschern umgebene Vent im Ötztal, welches er touristisch erschloss. Dabei gelangen ihm, zusammen mit dem Bergführer Cyprian Granbichler und anderen, mehrere Erstbesteigungen wie auf die Finailspitze, die Vernagtspitze sowie die Kreuzspitze. Von 1872 bis 1881 wirkte Senn in Nauders und anschließend in Neustift im Stubaital, wo er am 31. Januar 1884 starb und wo noch heute ein Gedenkstein die Stelle seines Grabes kennzeichnet.
Als Franz Senn 1860 als Kurat und Provisor die Kuratie St. Jakob in Vent übernahm, erkannte er bald, dass der Lebensstandard der Bevölkerung nur durch Förderung des Tourismus angehoben werden konnte. Seine Idee war es, Wege und Steige anzulegen und Schutzhütten zu errichten, in einer Zeit, als es noch kaum Karten von diesem weitläufigen Gletschergebiet gab. 1869 gründete er in München gemeinsam mit drei Gleichgesinnten den Deutschen Alpenverein; dies geschah auch, weil man mit der eher wissenschaftlichen Ausrichtung des 1862 in Wien gegründeten Österreichischen Alpenvereins unzufrieden war. Im Jahr 1883 verschlechterte sich seine Tuberkuloseerkrankung, sodass er nach Meran auf Erholung fuhr. Er erholte sich jedoch nicht mehr und starb am 31. Jänner 1884.
Senn wird bisweilen als Begründer des Fremdenverkehrs in Tirol angesehen. Sein Geburtshaus, in dem er am 19. März 1831 in Unterlängenfeld geboren wurde, ist noch heutzutage im Ötztal von außen zu besichtigen. Franz Senn war weiterhin Mitglied der KDStV Aenania München im CV.
Ehrungen: In Längenfeld, Vent, Nauders und Neustift im Stubaital gibt es Denkmäler und Erinnerungstafeln für Senn. Der Sennkogel (3398 m ü. A.) im Kreuzkamm der Ötztaler Alpen und die Franz-Senn-Hütte im Oberbergtal wurden nach ihm benannt. Der Franz-Senn-Weg in Vent ist ebenfalls nach ihm benannt.
Quelle: Wikipedia
Albin Egger Lienz
Albin Egger-Lienz, Albin
* 29. 1. 1868, Stribach (Gemeinde Dölsach) bei Lienz (Tirol)
† 4. 11. 1926, St. Justina-Rentsch bei Bozen (Südtirol)
Albin Egger-Lienz wurde am 29. Jänner 1868 als uneheliches Kind von Maria Trojer und Georg Egger geboren. Albin Trojer wuchs bei seinem Vater und seiner Stiefmutter auf und erhielt 1877 die Bewilligung, den Familiennamen Egger zu führen. In Lienz besuchte er von 1875 bis 1882 die Volksschule und erhielt seine erste künstlerische Ausbildung von seinem Vater, einem Kirchenmaler und Fotografen.
Der Pustertaler Maler Franz von Defregger wurde sein großes Vorbild, einer dessen Schüler - Hugo Engl - riet Albin, nach München zu gehen, wo er von 1884 bis 1893 an der Münchner Akademie studierte (bei Karl Raupp, Gabriel von Hackl und Wilhelm Lindenschmitt).
1899 heiratete er und übersiedelte mit seiner Frau nach Wien. Ab 1900 war er Mitglied des Künstlerhauses in Wien und von 1908 bis 1910 Mitglied der Wiener Secession. Anschließend lehrte er bis 1913 an der Hochschule für bildende Kunst in Weimar und ließ sich daraufhin endgültig in St. Justina bei Bozen als freischaffender Künstler nieder.
Bei der Entwicklung seines monumentalen, expressiven und symbolhaften Stils waren ihm Franz von Defregger und Ferdinand Hodler Vorbilder. In seinen monumentalen Bildern beschäftigte sich Egger-Lienz mit den Themenkreisen des Krieges, des bäuerlichen Lebens und existenziellen Themen wie etwa dem Tod, oft gibt es mehrere Fassungen von einem Motiv.
Berühmt ist Egger-Lienz für seine eindringlichen, immer reduzierter und zugleich monumentaler werdenden Szenen aus dem einfach-kargen bäuerlichen Leben und Arbeiten und für seine erschütternden Soldaten- und Totenbilder aus dem 1. Weltkrieg, die zumeist in unserer Heimatgemeinde enstanden sind. Viele Längenfelderinnen und Längenfelder standen ihn Model.